Dirty Profits 6: Mining and Extractive Companies - Promises and Progress
Trotz massiver Menschenrechts- und Umweltvergehen fördern europäische TOP-Banken kontroverse Rohstoffunternehmen uneingeschränkt mit 100 Mrd. Euro.
Der Bericht dokumentiert Verstöße von Bergbauunternehmen wie die Kontaminierung von Land, Wasser und Luft, aber auch Gewalt, Drohungen und Einschüchterung der lokalen Bevölkerungen, Verstöße gegen Arbeitsrechte oder Zwangsarbeit.Hinzu kommen mangelnde Entschädigungen für von der Industrie verursachte Umweltkatastrophen, wie im Falle des Dammbruches der Samarco Mine (Brasilien) im Jahr 2015.
Entgegen der Behauptungen der Banken, zunehmend ihre ökologischen und sozialen Unternehmensführungs-Richtlinien zu verbessern und auf Vorfälle und Verstöße von Unternehmen zu achten, zeigt der Bericht, dass die zehn ausgewählten Banken nicht davor zurückschreckten, die verantwortungslosesten Unternehmen umfassend zu finanzieren.
Die Deutsche Bank stellte im Untersuchungszeitraum beispielsweise fast 4 Milliarden Euro für die Aktivitäten der Unternehmen Gazprom und Eni zur Verfügung. Beide Unternehmen beteiligen sich an hochriskanten Ölbohrungen in der Arktis. Die Deutsche Bank hält zudem die umfassendsten Beteiligungen an den untersuchten Rohstoffunternehmen. Die umfangreichste Versorgung mit Kapital entfiel auf die französischen Banken BNP Paribas und CreditAgricole und auf die englische Barclays, die niedrigste auf die DZ Bank und die niederländische Rabobank.
In einer begleitenden Untersuchung zum Rohstoffsektor allgemein stellte Facing Finance zudem fest, dass auch insgesamt 21 der von Kirchenbanken angebotenen Fonds in Wertpapiere von Rohstoffunternehmen investieren, die wiederholt wegen Menschenrechtsverletzungen und Umweltzerstörung in die Kritik geraten sind.
Hier gibt es den vollständigen englischen Bericht, die zugrunde liegenden Finanzdaten sowie die Presseerklärung zum Download.
Der Dirty Profits 6 Bericht wurde von der Friedrich-Ebert-Stiftung, der Stiftung Kindernothilfe, Engagement Global sowie Brot für die Welt gefördert.