Neue Technologien und alte Probleme? Faire Rohstoffe für grüne Technologien und was Investoren dafür tun müssen

28 November 2018

 

Bericht

Jahr: 2018
Herausgeber: Facing Finance

Gefördert von: Schwedische Entwicklungsagentur (Sida), Stiftung für Umwelt und Entwicklung in Nordrhein-Westfalen

Download Bericht

Presseerklärung


Grüne Technologien wie Windkraft, Solarenergie und Elektromobilität bilden die Basis zur Erreichung des Ziels der internationalen Völkergemeinschaft, die globale Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad Celsius zu beschränken. Kohlenstoffarme Technologien benötigen jedoch eine Vielzahl von Rohstoffen, deren Abbau häufig mit sozialen und ökologischen Problemen einhergeht. Diese Studie kommt zu dem Schluss, dass beim Abbau und der Weiterverarbeitung fast aller für diese Technologien benötigten Rohstoffe Menschenrechtsverletzungen und Umweltverschmutzung ein weit verbreitetes Phänomen sind. Der Abbau einiger dieser Rohstoff ist darüber hinaus stark in einem Förderland konzentriert. Dadurch besteht ein großes Risiko, dass die Hersteller grüner Technologien durch den Bezug von Komponenten, die diese Rohstoffe enthalten, zu Menschenrechtsverletzungen und Umweltverschmutzung beitragen. Dies ist beispielsweise bei „Seltenen Erden“ aus China der Fall.

Wie die Recherchen zeigen, ergreifen weder der Gesetzgeber, noch die Hersteller dieser Technologien bislang ausreichend Maßnahmen, um diese negativen Auswirkungen entlang der Lieferkette von grünen Technologien zu verringern oder zu vermeiden. Insbesondere der starke Fokus der Gesetzgebung auf die Konfliktrohstoffe Zinn, Tantal, Wolfram und Gold zeigt, dass das Ausmaß von Kontroversen rund um den Abbau von Rohstoffen derzeit noch nicht ausreichend berücksichtigt wird. Eklatante Verstöße gegen geltende internationale Menschenrechts- und Umweltstandards, wie beispielsweise beim Abbau von Eisenerz in Sierra Leone oder Kobalt in der DR Kongo, werden in den bislang bestehenden Gesetzen nicht berücksichtigt.

Allerdings sollte sich nicht nur der Gesetzgeber dazu verpflichten, die Energie- und Mobilitätswende in allen Aspekten nachhaltig zu gestalten. Insbesondere Banken kommt vor dem Hintergrund der Empfehlungen des EU Aktionsplans zur Finanzierung nachhaltigen Wachstums eine wichtige Rolle zu. Diese Studie belegt jedoch deutlich, dass der Großteil der deutschen Banken bislang noch keine Verantwortung für nachhaltige Lieferketten übernimmt, obwohl sie massiv in grüne Technologien investieren. Die Studie dokumentiert deshalb relevante Initiativen und empfiehlt ausgewählte Maßnahmen, um die Wende zu einer kohlenstoffarmen Gesellschaft so nachhaltig wie möglich zu gestalten.