Das Bestreben, die endlichen Öl- und Gasvorkommen auszubeuten, führt dazu, dass Staaten und Unternehmen immer tiefer in ökologisch verwundbare Gegenden wie beispielsweise die Amazonasregion oder die Arktis vordringen. In der Vergangenheit haben Erdbeben oder technische Mängel zu teilweise tödlichen Explosionen, Bränden und schlimmen Naturkatastrophen geführt. Schiffshavarien von Öltankern und Bohrplattformen führen zu Verschmutzungen der Meere und Küsten in verheerendem Ausmaß. Insbesondere ist davon auch die lokale Bevölkerung betroffen, die häufig mit natürlichen Ressourcen ihren Lebensunterhalt bestreitet. Fossile Brennstoffe sind außerdem die größte Quelle von Treibhausgasen und das Vorkommen von fossilen Bodenschätzen hat in der Vergangenheit häufig zu bewaffneten Konflikten in armen Regionen geführt.
Banken können durch ihre Investitionspolitik positiven Einfluss auf Öl- und Gasunternehmen ausüben und somit langfristige Umweltschäden und Menschenrechtsverletzungen verhindern.
Dies umfasst u. a. folgende Anforderungen:
- Unternehmen verhindern Konflikte über Landrechte und erwerben natürliche Ressourcen nur unter vorheriger Einwilligung der betroffenen Landnutzer.
- Unternehmen verhindern negative Auswirkungen auf Schutzgebiete und Regionen mit Wasserknappheit durch die Öl- und Gasförderung.
- Unternehmen haben geeignete Pläne für Krisenfälle und operieren nicht in Gegenden, in denen die Folgen eines etwaigen Unfalls auf die Umwelt unkontrollierbar sind.
- Unternehmen sind nicht in eine der folgenden kontroversen Aktivitäten verwickelt: Abbau und Gewinnung von Ölsand, Ölschiefer, Schiefergas und flüssiger Kohle sowie Exploration und Gewinnung von Öl und Gas in der Arktis.
- Unternehmen zeigen sich verantwortungsvoll im in der Produktion und Entsorgung von Abfällen.
- Unternehmen sind transparent und beschaffen sich nicht durch Korruption und Bestechung Zugang zu Ressourcen.